< "Im Schatten des Feuerberges" >
Hier dazu der Klappentext:
"Im Herbst des Jahres 79 brach überraschend, nach hunderten Jahren trügerischer Ruhe, der Vesuv aus. Unter seinen Aschewolken begrub er die Städte Pompeji, Herculaneum und einige Dörfer. Bei diesem Ausbruch tötete der Vulkan bis zu 5.000 Bewohner in dieser Gegend. Wer waren diese Menschen? Wie lebten, liebten und dachten sie? Was waren ihre Träume und Hoffnungen?
Diese Geschichte versucht einen kleinen Einblick in den Alltag der Menschen im römischen Reich und rund um den Vulkan zu vermitteln."
Hier die Vorschau des Buchcovers:
Leseprobe:
"... Die Frau kniete in dem
Haus vor dem Feuer und schürte die Glut. Seit mehr als einem Jahr war
sie nun schon Sklavin. Tiberia musste noch das Essen für ihren Herrn
machen. Der Kessel hing schon über der Feuerstelle und dampfte vor sich
hin. Sie stand auf und schaute sich in dem Raum um. Das Haus hatte nur
diesen einen Raum. Er war Essbereich, Wohnbereich und Schlafbereich in
einem. Aber das war sie auch von der Hütte ihrer Eltern gewohnt. Oftmals
wohnten bis zu zwanzig Personen in einer Hütte, hier waren sie nur zu
zweit. Sie sah das Bett am anderen Ende der Hütte und dachte daran, wie
Tiberius sie am ersten Abend an den Haaren dorthin gezogen, ihr die
Sachen zerrissen und sich dann an ihr vergangen hatte. Bei der
Erinnerung griff sie an das Medaillon an ihrem Hals, was sie zu seinem
Eigentum gemacht hatte. Er konnte alles mit ihr machen, selbst sie
verkaufen oder töten, ohne das dem Mann etwas passieren würde. Das hatte
er ihr zuerst beigebracht!
Erneut ging ihr Blick umher. Hier
drin war sie nun gefangen. Auf zehn mal zehn Schritten Platz. Doch sogar
die leicht zu öffnende Tür hielt sie zurück. Nicht das Schloss war es,
welches sie gefangen hielt, sondern die Angst und diese verdammte Kette
um ihren Hals. Ohne die Zustimmung von Tiberius durfte sie das Haus
nicht verlassen, er würde es erfahren und sie bestrafen, und wenn sie
das Kastell verlassen wollte, so würden die Wachen sie sofort töten. Die
Halskette, die nur mit Gewalt zu öffnen war, würde sie sofort als
entlaufene Sklavin verraten und darauf stand der Tod als Strafe.
Eigentlich gefiel ihr dieses Haus. Es war sauber und es lebten keine
Tiere hier drin. Von ein paar Mäusen mal abgesehen.
Sie drehte
sich zurück zum Feuer und rührte die Suppe um. Lange konnte es nicht
mehr dauern, bis ihr Herr nach Hause kommen würde. Gedankenverloren
strich sie sich die knielange blaue Tunika glatt, die von einem Gürtel
um die Taille zusammen gehalten wurde. Wieder ging ihre Hand zu der
Kette. Ihre Finger drehten den Anhänger. Er sah wie ein Schmuckstück aus
und doch war es eher eine Besitzurkunde. Tiberius hatte seinen Namen
auf ihren Körper geschrieben, genau so, wie er es mit dem Weinkrug in
der Ecke gemacht hatte, den sie nun holen ging, um ihn mit Wein zu
befüllen. Ihr Magen begann zu knurren, aber sie durfte erst nach
Tiberius essen.
Wieder dachte sie an die ersten Tage hier zurück.
Damals war Tiberius brutal und rücksichtslos gewesen. Das hatte sich
zum Glück etwas geändert. Nun war er mitunter sogar zärtlich und strich
ihr über das Haar. Immer weiter dachte sie an damals. Da hatte sie noch
niemanden verstanden und alles war ihr fremd gewesen. Tiberius hatte sie
in einem Raum geführt, in dem eine Sklavin auf einem Tisch festgebunden
war. Ein Medicus führte eine blutige Beschneidung an den Genitalien der
Frau durch und vernähte die Frau danach. Tiberia hatte mit Angst auf
die vor Schmerzen schreiende Frau geschaut und die ganze Zeit geglaubt
gehabt, sie sei die nächste, die dort auf dem Tisch landen würde. Doch
es war nur eine Warnung von Tiberius gewesen, was ihr passieren konnte,
wenn sie sich ihm verweigerte.
Erst später hatte sie erfahren,
dass die Römer so verhindern wollten, dass ihre Sklavinnen schwanger
werden. Doch es war eine ziemlich brutale Behandlung. Männliche Sklaven
wurden manchmal sogar kastriert. Ob das alles mehr der Demütigung oder
Einschüchterung der Sklaven dienen sollte, das konnte sie nicht sagen.
Bei ihr jedenfalls war es so gewesen. Sie hatte schnell erkannt, dass
sie hier nichts mehr zu erwarten hatte und nur bei totaler Unterwerfung
ihr ein relativ schmerzfreies Leben beschieden war.
Die Tür
öffnete sich und Tiberius trat in den Raum. Die Frau fuhr herum und
verbeugte sich schnell vor ihm. Der Mann legte seinen Umhang ab, hängte
ihn an einen Haken neben der Tür und setzte sich ohne ein Wort an den
Tisch. Tiberia brachte ihm Wein, Brot und eine Schüssel Suppe. Danach
wartete sie hinter ihm auf seine weiteren Wünsche. Nachdem der Mann satt
war, trank er Wein am Tisch und schaute zu, wie Tiberia auf sein
Zeichen schnell ihr Brot und die Suppe verschlang.
Später zeigte
er einfach auf das Bett. Tiberia löste ihren Gürtel und zog sich die
Tunika über den Kopf. So stand sie nackt vor dem Bett. Nicht ein Wort
war bisher gewechselt worden und es blieb auch dabei. Bevor Tiberius
einschlief, streichelte er ihr Haar und gab ihr sogar einen Kuss. Sie
lag neben ihm und hörte seinem Schnarchen zu. Ein bisschen fühlte sie
sich jetzt sogar als Frau. Geliebt und nicht so sehr als Sklavin und
Dienerin. Fast liebevoll zog sie die Decke über seinen Körper, stieg aus
dem Bett, nahm ihre Tunika und legte sich auf die Decke, die ihr
Schlafplatz am Feuer war. Von dort schaute sie noch einmal zu ihm hinauf
und dachte daran, dass er sich vielleicht auch durch sie so verändert
hatte.
Am nächsten Morgen weckte die Sonne Tiberia. Schnell zog
sie sich an und schürte wieder das Feuer. Mit einem Grunzen erwachte
Tiberius und setzte sich in seinem Bett auf. Er sah zu ihr hinüber und
ein Lächeln schien über sein Gesicht zu fliegen. Zumindest sah es für
einen Moment für die Frau so aus. Wieder verbeugte sie sich vor ihm und
stellte Brot und Wurst für ihn auf den Tisch. Nach dem Essen nahm
Tiberius seine Sklavin mit in die Therme. Dort war sie gern, denn sie
konnte sich dort mit anderen Frauen unterhalten und kam mal wieder aus
dem Haus. Sonst war sie ja praktisch den ganzen Tag alleine. ..."
Mein Buch "Im Schatten des Feuerberges" ist am 21.08.2019 im
Verlag BoD erschienen (BoD – Books on Demand, Norderstedt, nähere
Informationen finden Sie unter www.BoD.de)
Die ISBN lautet: 978-3-7481-3800-6
Altersempfehlung: ab 16 Jahre
120 Seiten, Buchformat: 21 cm x 14,8 cm
"Im Schatten des Feuerberges" bei BoD:
https://www.bod.de/buchshop/im-schatten-des-feuerberges-uwe-goeritz-9783748138006
"Im Schatten des Feuerberges" bei Amazon:
https://www.amazon.de/dp/3748138008
Mein Buch "Im Schatten des Feuerberges" ist auch als E-Book erhältlich:
- Apple iBookstore
Bei Apple iTunes können Sie die Vorschau für das Buch über den folgenden Link ansehen, sobald es im iBookstore verfügbar ist:
https://books.apple.com/de/book/im-schatten-des-feuerberges/id1478125977 - Amazon
Kindle-Shop auf amazon.de
https://www.amazon.de/dp/B07X2YNNJK - eBook.de
Bei eBook.de können Sie die Vorschau für das Buch über den folgenden Link ansehen, sobald es verfügbar ist:
https://www.ebook.de/de/product/37729137/uwe_goeritz_im_schatten_des_feuerberges.html?searchId=675344598&originalSearchString= - und weitere, unter anderem Thalia.de, Buch.de, Buecher.de, Spiegel.de, Mediamarkt.de, Hugendubel.de, Pubbles.de sowie auch im AppStore und GooglePlayStore.
Das E-Book erscheint mit der ISBN 978-3-7494-7605-3 und wird zum Verkaufspreis von 2,49 EUR angeboten.